Medizinische Schutzhandschuhe gehören neben der hygienischen Händedesinfektion zu den wichtigsten infektionsprophylaktischen Maßnahmen in der Praxis. Die Anforderungen sind ganz unterschiedlich: Neben dem Schutz vor Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sind die Handschuhe zur Abwendung einer Infektionsgefährdung erforderlich, vor allem durch blutübertragbare Infektionskrankheiten.
Generell zu unterscheiden sind sterile Handschuhe (Operationshandschuhe), die dem Schutz des Anwenders sowie des Patienten vor Infektionen dienen, von unsterilen Handschuhen, bei denen der Schutz des Personals vor Kontakt mit infektiösem Material (z. B. Blut) oder Gefahrstoffen (z. B. Flächendesinfektionsmittel) eindeutig im Vordergrund steht.
Eigentlich sollten medizinische Handschuhe für alle Flüssigkeiten und Chemikalien undurchlässig und trotzdem sehr elastisch sein, sich der jeweiligen Hand optimal anpassen und auch die Haut sowie die Tastfähigkeit nicht beeinträchtigen. Da kein Handschuh all diese Anforderungen erfüllen kann, kommt der Auswahl des passendsten Handschuhs für den jeweiligen Zweck große Bedeutung zu (vgl. Tabelle). Die Schutzfunktion ist abhängig vom Handschuhmaterial, von den abzuwehrenden Stoffen und davon, welchen mechanischen Belastungen der Handschuh ausgesetzt und wie lange er getragen wird.